Deckzeitpunkt

Bestimmung des optimalen Deckzeitpunktes

 

 

Die häufigste Ursache kleiner Würfe oder für ein Leerbleiben von Hündinnen ist ein nicht optimal gewählter Deckzeitpunkt. Es gibt leider kein Verfahren, welches die direkte Feststellung der Ovulation erlaubt. Vielmehr handelt es sich um indirekte Methoden die sich an den Strukturänderungen der Scheide nach Einwirkung erhöhter Östrogenspiegel während der Vorbrunst oder am Progesteronanstieg kurz vor der Ovulation orientieren. Das zeitliche Auftreten der verschiedenen Ereignisse in Bezug auf die Ovulation unterliegt großen physiologischen Schwankungen. Die endgültige Diagnose stützt sich im Idealfall auf die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen.

 

 

Vaginoskopie
Die vaginoskopische Untersuchung ist einfach durchführbar und aussagekräftig. Unter Östrogeneinfluß kommt es zu einer Ansammlung wässriger Flüssigkeit in der Scheide (Ödematisierung).  Die Schleimhaut legt sich in Falten und erscheint schollenartig gefurcht was als Felderung bezeichnet wird. Um sich auf die mechanische Beanspruchung des Deckaktes vorzubereiten wird die sehr dünne Auskleidung der Scheide mehrschichtig. Da die Blutgefässe nicht mehr durchschimmern, erscheint die Vagina nun nicht mehr rosa sondern blaß. Neben Farbe und Oberfläche ändert sich auch das Sekret. Zu Beginn der Läufigkeit ist der Vaginalausfluß reichlich und blutig und wird zunehmend weniger und fleischwasserähnlich. Während der Brunst erscheint die Oberfläche bei maximaler Felderung relativ trocken und matt.

 

Scheidenabstriche (Vaginalzytologie)

Mit einem Tupfer entnimmt man Zellmaterial der obersten Zellschichten. Kriterien zur Beurteilung sind Größe und Form der Zellen, das Verhältnis zwischen Zellkern und Zytoplasma und das Vorhandensein von Kernsubstanz. Unter Östrogeneinfluß verhornen die oberflächlich gelegenen Zellen und färben sich im Abstrich anders als die nicht verhornten Zellen. In Ovulationsnähe findet man fast ausschließlich verhornte Zellen. Diese sind gross, unregelmässig eckig, liegen einzeln auf dem Objektträger und haben einen kleinen oder fehlenden Zellkern. Die maximale Verhornung dauert ein bis sechs Tage und kann bereits zehn Tage vor oder erst zwei Tage nach dem Eisprung erreicht werden. Vor allem bei Hündinnen mit Empfängsnisproblemen sollte man sich deshalb nicht auf das vaginalzytologische Bild verlassen.

 

Progesteronbestimmung

Progesteron ist das sogenannte trächtigkeitserhaltende Hormon und wird vorwiegend im Gelbkörper  und in der Plazenta gebildet. Es bewirkt den Verschluss des Gebärmutterhalses und eine Umwandlung der Gebärmutterschleimhaut damit sich das Ei einnisten kann. Da der  Progesteronanstieg beim Hund  relativ konstant zwei Tage vor dem Eisprung erfolgt, kann aufgrund des Blut-Progesteronspiegels der Zeitpunkt des optimalen Decktermins am zuverlässigsten eingegrenzt werden. Seit einigen Jahren ist ein Schnelltest zur semiquantitativen Hormonbestimmung erhältlich. Vergleichende Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass der Schnelltest in vielen Fällen unpräzise ist. Der Farbumschlag erfolgt bei den meisten Tests bei 2 und bei 8 ng/ml. Die entscheidende Konzentration von 4-5 ng/ml liegt im mittleren Bereich und wird nicht erfasst. In unserer Klinik können wir Progesteron quantitativ messen. Die Werte stehen eine Stunde später zur Verfügung. Nach entsprechender Terminvereinbarung ist dies auch am Wochenende möglich. 

 

 

Wir helfen Ihnen bei der Abklärung von Fruchtbarkeitsstörungen und beraten Sie gerne. Bitte zögern Sie nicht uns anzurufen.