Die Schilddrüsenüberfunktion - Hyperthyreose

Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) ist die häufigste hormonelle Störung der Katze. Sie tritt deutlich vermehrt ab dem 10. bis 12. Lebensjahr auf. Beim Hund ist diese Erkrankung selten.

Die Schilddrüse liegt seitlich neben dem Kehlkopf und produziert das Hormon Thyroxin, das die Aktivitäten des Stoffwechsels reguliert.


Was sind die Ursachen einer Überfunktion?

Am häufigsten ist ein gutartiger Tumor die Ursache (beim Hund meistens bösartig). Durch die Vergrößerung der Schilddrüse wird zuviel Schilddrüsenhormon Thyroxin gebildet.


Was sind die Anzeichen?

Das Schilddrüsenhormon verursacht eine Erhöhung des Stoffwechsels. Daher erscheint die Katze zunächst eher aktiver und scheinbar gesund und nicht wie üblich bei anderen Erkrankungen ruhiger.

Folgende Anzeichen sind häufig:

  • Mehr Appetit, Heißhunger
  • Gewichtsverlust
  • Nervosität, manchmal leichter reizbar und aggressiv
  • Hyperaktiviät
  • Häufig Erbrechen, manchmal Durchfall
  • Fell struppig
  • 10- 20% fehlen diese Symptome oder sind ungenau.


Wie wird die Überfunktion diagnostiziert?

Die klinischen Anzeichen und das Alter der Katze ergeben einen ersten Verdacht. Beim Tasten kann die Schilddrüse vergrößert sein.
Am sichersten ist jedoch die Blutuntersuchung. Die Messung des Thyroxins (T4) kann innerhalb kürzester Zeit im Labor unserer Klinik bestimmt werden. Eine Therapie kann daher rasch eingeleitet werden. Eine Wiederholung des Tests ist manchmal erforderlich. 

Da die Schilddrüsenüberfunktion andere Organe schwer schädigen kann, werden bei der Untersuchung auch Herz, Leber, Niere und Augen kontrolliert.
Die Hyperthyreose kann eine Erhöhung der Herzschlagfrequenz (Herzrasen) erzeugen und so den Herzmuskel angreifen. Durch Bluthochdruck wird die Niere belastet und am Auge kann eine Netzhautblutung zum Verlust der Sehkraft führen.


Welche Behandlungen gibt es?

Es stehen verschiedene Therapien zur Verfügung:

  • Medikamente: Hier wird ein Hemmstoff verabreicht, der speziell für die Katze zugelassen ist. Die wiederholte Blutkontrolle wird in der Klinik durchgeführt und ermöglicht so rasch die Einstellung auf eine optimale Dosis. Das Medikament wird während der gesamten Lebensdauer täglich verabreicht. Nach erfolgreicher Einstellung auf die beste Dosis müssen weiterhin regelmäßig Blutkontrollen durchgeführt werden.
  • Chirurgie: Hierbei wird die Schilddrüse entfernt. Dieser Eingriff kann nur bei zuvor stabilisierten Tieren durchgeführt werden. Mögliche Risiken sind die Schädigungen der Nebenschilddrüse oder eine erforderliche zweite Operation.
  • Radio-/Jodtherapie: Hierbei wird radioaktives Jod verabreicht, das die Schilddrüsenzellen zerstört. Diese Therapie unterliegt den jeweiligen rechtlichen Gegebenheiten des Strahlenschutzes. So müssen die Tiere nach einer Behandlung einige Tage in hierfür genehmigten Kliniken verbleiben.